Darf’s ein bisschen freundlicher sein?
Diesen Satz hörten die Teilnehmenden des 31. Hessischen Chorstudios von Studioleiter Helmut Pieper (NRW) immer dann, wenn die Töne zu dunkel wurden. Denn die Intonation, erklärte er, hat immer auch mit Rhythmik und Klangfarbe zu tun.
Klangfarbe übten wir gleich als erstes. Ein Ton sollte durch die Stimmen wandern, dabei aber gleich gefärbt sein.
Dann ging es ans erste Lied, ein Loop Song im afrikanischen Stil. Es hat mehrere Versuche gebraucht, bis wir das rhythmische und fröhliche Gefühl rüberbringen konnten.
Das nächste Stück kam aus der Renaissance, das Kyrie von Palestrina. Hier war eine ganz andere Einstellung gefragt. Lange, getragene Töne sollten „klangvoll ausgehalten“ werden. Betonungen sind nur Nuancen, also bei der deutlichen Aussprache nicht übertreiben. Und ein geschriebenes e (Kyrie eleison) kann man in drei verschiedenen Lauten aussprechen.
Die Variation zu Wenn ich ein Vöglein wär‘ von Oliver Gies brachte uns zum Funk. Dabei wird der Rhythmus häufig auch über Verschlusslaute erzeugt, wie wir lernten.
Mit einer Übung zum Intervallsingen als Gehörbildung ging es in die Mittagspause.
Mendelssohns Der 100. Psalm (Jauchzet dem Herrn alle Welt) war der Einstieg in den Nachmittag. Helmut Pieper feilte mit uns an Aussprache und Lautbildung (zuviel O-Anteil im A). Und immer das Smiley-Gesicht machen, damit die Klangfarbe hell bleibt!
Anschließend widmeten wir uns mit Robbie Williams‘ Angels dem Genre Popmusik und kamen wieder zur Lautbildung: Wann geht man z. B: bei „told“ von o auf’s u?
Als letztes stand noch ein Swing-Stück mit dem typischen „2:1-Rhythmus“ im Programm, bevor wir mit einer Rhythmus-Einsingübung endeten.
Helmut Pieper verstand es, sowohl Singende als auch Chorleitende abzuholen und so konnte jede/r von uns etwas mitnehmen – und natürlich mit Smiley-Gesicht!
Text: Heike Neuwald
Fotos: HSB