„Stimmen der Vielfalt“ lautete 2025 das Motto des Deutschen Chorfestes, das vom 29. Mai bis zum 1. Juni in Nürnberg stattfand. Beteiligt waren über 420 Chöre bei mehr als 620 Konzerten, Wettbewerben und Mitmachaktionen an unterschiedlichen Veranstaltungsorten. Und mittendrin der Concordia Liederkranz e.V. Ettingshausen sowie die Sängervereinigung 1854 Staufenberg e.V. mit dem Chor Cantiamo. Beide Chöre stehen unter der Leitung von Axel Pfeiffer und hatten sich auf dieses Ereignis, teils auch in gemeinsamen Proben, sehr gut vorbereitet.
Gestartet wurde am „Vatertag“ früh morgens mit zwei Bussen. Rechtzeitig zur Eröffnungsfeier am Hauptmarkt in der Nürnberger Altstadt war man vor Ort. Es hatten sich mit Christian Wulff, als Präsident des Deutschen Chorverbandes, Frank-Walter Steinmeier und Markus Söder prominente Redner angesagt. Oberbürgermeister Marcus König nannte es ein Sommermärchen der Stimmen, wo Erinnerungen, Begegnungen, Inspirationen und Eindrücke gesammelt werden konnten.
Und dies taten beide Chöre am Freitag mit ihrer Mitwirkung an der Landespräsentation des Hessischen Sängerbundes. Unter dem Titel „Keine Angst vor neuen Tönen“ erlebten die Zuhörerinnen und Zuhörer in der vollbesetzten „Sebalduskirche“, eine der beiden großen Hauptkirchen Nürnbergs, die begeisternde Klangvielfalt der Sängerinnen und Sänger. Nach einem Grußwort von Claus Peter Blaschke, dem Präsidenten des Hessischen Sängerbundes, standen direkt zu Beginn die Chöre aus Ettingshausen und Staufenberg sowie die „TonArt“ aus Hungen“ (Ltg. Jochen Stankewitz) auf der im Altarraum aufgebauten Bühne. Sie brachten in unterschiedlicher Chorzusammenstellung die Stücke „Laudate Dominum“ (Knut Nystedt), „Sanctus“ (Jan Sandström), „Himno a la Virgen“ (Javier Busto) und „Laudate Dominum“ (Joseph Vila) einem aufmerksamen Publikum dar. Der Männerchor der Harmonie Lindenholzhausen (Ltg. Jürgen Faßbender) sowie die Frauenchöre „CANTANDO Cantabile Wiesbaden“ (Ltg. Ernie Rhein) und „Reine Frauensache Wetzlar“ (Ltg. Jochen Stankewitz) waren mit ihren Beiträgen die weiteren Akteure des Konzertes. Die rund 230 Sängerinnen und Sänger dieser Chöre formierten sich zu einem großen Chor und sorgten für ein besonderes Klangerlebnis. Mit Stücken, wie z.B. „Das alte Schloss“ (Hermann Rechberger), das von Salome Niedecken geleitet wurde, oder dem „Kyrie“ (Enjott Schneider), bei dem Walgesänge und Tiefseegeräusche mit den Stimmen der Sängerinnen und Sänger verschmolzen, entführte das Publikum in neue Klangdimensionen. Für Erheiterung sorgte in einer Uraufführung das Stück „Zeit zu(m) Husten“ von Alwin M. Schronen, der selbst vor Ort war und die Idee zu diesem Stück erläuterte. Mit Standing Ovations für die Chöre und deren Chorleitungen bedankte sich das Publikum für ein Konzert, das bei allen Beteiligten sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Am Samstag folgte dann das nächste Konzert der beiden Chöre aus Ettingshausen und Staufenberg in einer erneut besonderen Location, dem Historischen Rathaussaal der Stadt Nürnberg, der wiederum voll besetzt war. Unter der Leitung von Axel Pfeiffer präsentierten die Chöre die große Bandbreite des Chorgesangs. Eröffnet wurde das ca. 50 Minuten dauernde Konzert vom Concordia Liederkranz, der neben Stücken, wie das „Jagdlied“ (Felix Mendelssohn Bartholdy) auch das beim Publikum beliebte „Kum ba yah, my Lord“ vortrug. Cantiamo intonierte im Anschluss u.a. das „Marienlob“ (Sergej Rachmaninov) und wechselte mit „It´s my life“ (Arr. von Oliver Gies) in den Popbereich. Eng wurde es auf der Bühne, als beide Chöre gemeinsam das Programm fortsetzten, z. B. mit dem Volkslied „Ich ging emo spaziere“ im Satz von Gunther Erdmann. Besonders klangvoll und zugleich berührend war das „Abendlied“ von Josef Gabriel Reinberger. Das Publikum dankte den Chören mit reichlich Applaus und erneut Standing Ovations. Eine Bestätigung, dass dieser erste gemeinsame Auftritt nicht der letzte bleiben sollte. Mit einer Zugabe (An Irish Blessing) verabschiedeten sich die beiden Chöre beim Publikum.
Mit vielen wundervollen Erinnerungen und neuen Freundschaften im Gepäck, traten die Sängerinnen und Sänger am Sonntag ihre Heimreise an. Gemeinsam singen macht einfach Freu(n)de – und so sind in beiden Vereinen neue Sängerinnen und Sänger jederzeit herzlich willkommen.
Text: Anja Gottwalz, Manuela Walther
Foto: privat - Concordia Liederkranz e.V. Ettingshausen sowie die Sängervereinigung 1854 Staufenberg e.V. mit dem Chor Cantiamo