Über 200 Zuhörerinnen und Zuhörer waren begeistert: Gut zwei Stunden unterhielten die 31 Sänger des Männergesangvereins Liederkranz Winterkasten unter der Leitung von Jürgen Martini ihr Publikum in der Reichenberghalle in Reichelsheim. Sie boten einen Querschnitt aus ihrem Repertoire von „Aus der Traube in die Tonne“ bis „Zum Abschied“.
Ihre Stimmungs-Hits hatten sich die Hubtuben, wie die Sänger in Anlehnung an ihre Gründerväter auch genannt werden, für die Zugaben aufgehoben. Als sich der Vorhang wieder öffnete, stimmten sie das Mundartlied von der schönen „Scholzegräid“ an, bei dem viele im Pubikum mitsangen. Es folgte Udo Jürgens‘ Melodie vom griechischen Wein, allerdings mit einem Text im Odenwälder Dialekt. Der Vorsitzende Philipp Kriegbaum hat ihn seinem Chor auf den Leib geschrieben hat. Nach den Shanties vom „Wellerman“ und vom „Drunken Sailor“ folgte noch der Opernchor „Va pensiero“ aus Giuseppe Verdis „Nabucco“. Danach machten die Sänger unmissverständlich deutlich: „Doch für heut‘ ist wirklich Schluss!“ mit der von Carsten Gerlitz bearbeiteten Version von „Wer hat an der Uhr gedreht“ aus der Zeichentrickserie vom rosaroten Panther.
„Wir stellen das Konzert heute Abend unter das Mott „Zuversicht““, hatte der Vorsitzende in seiner Begrüßung gesagt. Moderator Rainer Zenz griff den Faden bei seinen Ansagen auf und stellte den Bezug zu den jeweiligen Titeln her.
Zu Beginn des Konzerts waren das klassische Männerchorlieder wie „Aus der Traube in die Tonne“, „Das Morgenrot“, „Handwerkers Abendgebet“, „Abendfrieden“ und „Die Himmel rühmen“ von Ludwig van Beethoven. Hanne Hallers „Vater unser“, „Dona Maria“ von Herivelto Martins und „Tebe Poem“ von Dimitrij Bortnjanskij komplettierten den ersten Teil.
Nach der Pause begann der mit dem Lied „Ihr von morgen“ von Udo Jürgens. Bei „Ach, ich hab‘ in meinem Herzen“ von Norbert Schultze brillierten Jürgen Grosschmidt und Ulrich Sauer als Solisten. Karlheinz Kohler und Jochen Meier begleiteten den Chor zu „Let it be“ von den Beatles auf ihren Gitarren vor der Erstaufführung von „Über sieben Brücken musst Du geh’n“.
Bei der inoffiziellen schottischen Nationalhymne „Loch Lomond“ bestand Matthias Wötzel seine Feuertaufe als Solist. Den zweiten Solopart übernahm Ulrich Sauer. „Das Tal in den Bergen“ von Bepi de Marzi hoben sich die Sänger bis kurz vor Schluss auf. Dann überraschten sie ihr Publikum mit „Zum Abschied“. Das bayerische Volkslied erzählt, dass es „schoad is, dass scho‘ zum hoamgeh‘ is“ und dass man sich auf jeden Fall wiedersehen will.
Jürgen Martini, der den Chor seit 31 Jahren leitet, ist seit 25 Jahren auch Vereinsmitglied. Philipp Kriegbaum, der seit 34 Jahren an der Spitze des Vereins steht, singt seit 50 Jahren im Liederkranz. Beide wurden von Jan Metzger, Vorstandsmitglied im Sängerkreis Bergstraße, geehrt. Für die Ehefrauen Barbara Martini und Birgit Kriegbaum gab es Blumen vom Verein.
Text: Philipp Kriegbaum
Bild: MGV Liederkranz Winterkasten